Heilig oder Abend?
Die Einen beklagen den Zerfall der Werte, die Anderen fragen sich, wo bleibt die Moral? Wiederum reden einige von Toleranz und verwechseln sie dabei mit ihrer Gleichgültigkeit.
Ich frage mich, wohin das alles wohl führt?
Gerade jetzt, in dieser besinnlichen Zeit wäre es doch nötig und wertvoll, ich würde mir einige Gedanken über die Zustände unserer ‚Welt‘ und über die Abkehr vom christlichen Glauben machen!
Für mich ist sonnenklar, dass der Glaube meine Haltung zur Natur und zu anderen Menschen entscheidend prägt. Eine unterschiedliche Betrachtungsweise ist maßgebend, ob ich in einem Berg, einer Wiese oder einem Pferd, ein Geschöpf Gottes sehe oder einen Haufen von zufällig entstandenen Molekülen erblicke. Es ist auch maßgebend, ob ich im Gegenüber, im Nächsten, ein Abbild Gottes erkenne oder in ihm ‚nur‘ ein entwickeltes Säugetier vermute.
Darum glaube ich an einen Gott, der auf die Welt gekommen ist und uns die Frohe Botschaft verkündet: „Fürchtet Euch nicht!“
Welch krasser Gegensatz zu unserem modernen Staat, der auf Angst baut und mit Furcht regiert!
Jesus hat eine Futterkrippe als Start gewählt, ein Weg, der zum Thron und zur Errettung für die, die glauben, führt.
Seine Vorgehensweise ist weder gekennzeichnet von überwältigender Macht, grellem Schein, Zermalmung des Widerstandes, noch stützte er sich auf mächtige Verbündete.
Christus geht langsam, liebevoll und stetigen Schrittes voran.
Er verzichtete gänzlich auf wirtschaftliche und politische Macht – er wirkt durch persönliche Begegnung, Gehör, Vertrauen und Vergebung – er führt unsere Geschicke wie ein guter Hirte. Er nahm selber die Form eines Menschen an, erniedrigte sich, reichte uns die Hand, diente uns und opferte sich auf mit seinem Leib und Leben.
Durch die erwähnte Abkehr von diesem Jesus gehen eine Reihe von absonderlichen Orientierungen einher.
Wer keinem Gott vertrauen kann, wer nur Evolution, statt gewollte Schöpfung sieht, der geht mit seinen Mitmenschen und der Welt anders um, als der gläubige Christ.
Durch fehlenden Glauben an eine göttliche Macht, die besonnen plant, gut eingerichtet ist, wird nur die eigene Intelligenz akzeptiert - werden überall Probleme gesehen, die ausschließlich durch menschliches Eingreifen gelöst werden können.
Daraus folgt individualistisches Streben nach erfolgreichem Handeln, das auf Knopfdruck erwünschte Ergebnisse liefern soll.
Dieselbe Mechanik wird im Umgang mit anderen Menschen angewendet.
Statt durch gutes Beispiel, Vorleistung und Opfer zu überzeugen, werden Menschen zum eigenen Vorteil, zum eigenen Zweck missbraucht – sie sollen Befehlen und Vorgaben gehorchen. Das Erlangen von politischer Macht ist wichtig, damit andere Menschen manipuliert werden können, wenn nötig durch Zwang und Schrecken oder angeblicher Alternativlosigkeit.
Solchen Leuten sind Worte wie Liebe, Gerechtigkeit, Ehre, Würde und Opferbereitschaft nur Geschwätz, Spott und Hohn.
Diese Geisteshaltung kennen wir schon seit dem Altertum. In der theologischen und philosophischen Literatur wird sie Gnostik genannt. Alle politischen Bewegungen der Neuzeit sind im Kern gnostische Strömungen, die ungebremstes staatliches Wachstum gebiert und den Menschen, als Maß aller Dinge, in den Mittelpunkt stellt.
Demgegenüber stelle ich die eine Hoffnung und den Glauben an einen alles überstrahlenden Gott entgegen.
Herr Jesus komm, fülle unsere Herzen mit Glauben, Vertrauen und Liebe zu Dir und unseren Mitmenschen!